Santo Spirito-Platz ist einer der schönsten Plätzen von Florenz und ein Schwerpunkt des Oltrarno.
Er hat seine alten Eigenschaften bewahrt, die von eine immer steigenden Anzahl von Touristen und Florentinern geschätzt werden.
Geschichte
Im Jahre 1252 kamen die Agostinianer Mönche in Oltrarno und errichteten eine Kirche mit einem Kloster, die an «Santa Maria d'Ognissanti e allo Santo Spirito» ("der Heiligen Maria und dem Heiligen Geiste") gewidmet wurden. Die Kirche wurde einfach als Kirche von Santo Spirito bekannt und gewann schnell an Wichtigkeit, sodaß gegen Ende des 13. Jahrhunderts die Stadtregierung alle Häuser vor der Kirche kaufte und abriß, um einen Platz zu schaffen, welcher für lange Zeit der größte in Florenz war.
Im 14. Jahrhundert errichteten die Mönche den Zönakel und die sogenannten "Klosterwerkstätte", die ab dem 16. Jahrhundert in private Wohnungen umgebaut wurden.
Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche nach Brunelleschis Entwurf wiederaufgebaut und das Kloster gewann an Ruhm und Gewicht. In dieser Zeit kauften reiche Händler und adlige Familien Gebäude und Grundstücke bei dem Platz, wie zum Beispiel die Dei (die 1502 hier ihre Residenz errichteten, den heutigen Palazzo Guadagni) und die Amerighi.
1556 begann die Stadtregierung Brunnen in den wichtigeren Plätzen von Florenz zu bauen: In Piazza Santo Spirito wurde der Brunnen neben dem Zönakel gestellt; dort blieb er bis 1812, als der Hofarchitekt Giuseppe del Rosso ihn mit einem Brunnen ersetzte, der im späten 17. Jahrhundert im ersten Säulengang des Klosters gebaut worden war: Dieser Brunnen ist noch heute in der Mitte des Platzes zu sehen.
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Bis 1869 war Piazza Santo Spirito ein breiter, leerer Platz; in jenem Jahr wurde aber der Platz gepflastert und ein Garten gebaut. Dann (1898) wurde das Denkmal an den Agronom Cosimo Ridolfi errichtet, Gründer der Accademia dei Georgofili.
1900 fand in einem Flügel des Klosters die Stadtkommandantur ihren neuen Sitz, und der Garten wurde im Jahre 1938 anläßlich des Besuches Hitlers zerstört; nach dem zweiten Weltkrieg wurde ein neuer Garten gebaut, der mehr freien Platz für Feste und Veranstaltungen hatte, und 1976 wurde die Mitte des Platzes mit alten Steinen neugepflastert.
Seit 1987 ist Piazza Santo Spirito Fußgängerzone; 1999 ist die Nachtbelichtung anläßlich des 2000-Jubiläums erneut worden und die Fassade der Kirche ist im Jahre 2002 restauriert worden.
Der Platz entstand für die Predigten der Mönche, wurde aber oft für Feste und Veranstaltungen verwendet. Piazza Santo Spirito ist der einzige größere Platz der Altstadt, wo noch heute jeden Morgen ein Markt stattfindet; am zweiten und dritten Sonntag im Monat finden außerdem seit einigen Jahren ein Flohmarkt und ein Biomarkt statt.
Unter den Festen der Vergangenheit kann man die vom März 1566 erwähnen, mit den Prozessionen anläßlich der Ehe zwischen dem Großherzogen Francesco I. de' Medici und Maria Johanna von Österreich: Diese Tradition hat Spuren bis in unsere Zeit hinterlassen, und in Piazza Santo Spirito werden oft während des Sommers Freiluftkonzerte und Schauspiele veranstaltet. All das, zusammen mit den Cafés und Trattorien, macht den Platz zu einem Zentrum des Nachtlebens von Florenz.
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