Palazzo Guadagni ist ein gutes Beispiel eines Florentiner Palastes aus der Renaissance: nach der Kirche ist er das bedeutendste Gebäude in Santo Spirito-Platz.
Geschichte
Palazzo Guadagni entstand im Jahr 1502, als der Kaufmann Ranieri di Baldassarre Dei mit dem Bau des Palastes Cronaca (oder vielleicht Baccio d'Agnolo) beauftragte. Das Gebäude sollte einige Häuser ersetzen, die sich auf einem Grundstück im Besitz der Familie befanden. Ursprünglich war die Fassade mit dem Wappen der Familie Dei (das heute im Hof des Palastes ausgestellt ist) und mit Sgraffito geschmückt. Diese typisch florentinische Dekorierung befand sich am ersten und zweiten Stock, und bestand aus weißen Figuren auf schwarzem Putz; es handelte sich um ein Werk von Andrea del Sarto, leider wurde diese Dekorierung 1870 wegen einer ungeschickten Renovierung schwer beschädigt und verschwand völlig im Jahre 1973, als man zum zweiten Mal eine Restaurierung versuchte.
Im Jahr 1683 wurde der Palazzo vom Markgraf Guadagni erworben; später (1837) kam er in Besitz der Familie Dufour Berte, doch der alte Name Palazzo Guadagni blieb erhalten.
Clicken Sie die Bilder an, um sie zu vergrössern.
Im ersten Geschoss hatte in den Jahren 1912-1964 der Deutsche Kunsthistorische Institut zu Florenz seinen Sitz; im Erdgeschoss wurde im Jahr 1914 die erste Stadtbibliothek in Florenz eröffnet, welche dem Schriftsteller und Pädagog Pietro Thouar (1809-1861) gewidmet wurde. Die Bibliothek befindet sich noch heute im Palast und zählt über 22.000 Bände.
Im Vordergrund
Palazzo Guadagni wird vom Bossenwerk und von der panca di via (eine Art Steinbank vor den beiden Fassaden) gekennzeichnet; zu erwähnen ist auch die schmiedeeinserne Laterne, welche die Südecke schmückt: Sie erinnert stark an die Laterne, die Caparra für die Fassade des Palazzo Strozzi ausführte.
Im Palazzo Guadagni ist die loggia am dritten Stock erhalten geblieben, im Gegenteil zu anderen Palästen der Piazza Santo Spirito, bei denen die ursprüngliche Loggia zugemauert wurde.
« Zurück | Hauptseite des Viertels von Santo Spirito | Vorwärts »