Via Maggio («Via maggiore», die "breiteste Straße") übte eine wichtige Funktion aus, als die Medici im 16. Jahrhundert Palazzo Pitti als neuen Wohnsitz wählten: Sie stellte die Verbindung zwischen der herrschenden Familie und der Stadtmitte dar.
Diese Rolle von "Hofstraße" wird von den zahlreichen Palästen bezeugt, welche Via Maggio einmalig machen.
Geschichte
Zwischen den Straßen Borgo di Piazza (heute Via Guicciardini-Via Romana) und Via dei Serragli, die nach das Stadttor Romana führten, befand sich ein Raum, der bis zur zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts fast unbenutzt blieb; zu jener Zeit ließ Bonaccorso Velluti eine neue Straße auf den Gütern seiner Familie entstehen, um den Platz von San Felice mit der neuen Brücke a Santa Trinita zu verbinden, die vor kurzer Zeit von der Familie Frescobaldi errichtet worden war. Die neue Straße wurde «Maggiore» (und dann einfach «Maggio») genannt, weil sie die breiteste Straße in der Stadt war.
Die Familie Velluti baute den ersten Palast bei der neuen Straße, dann errichteten hier andere adligen Familien ihre Paläste (darunter Capponi, Corsini, Ridolfi). Im 16. Jahrhundert bekam Via Maggio neuen Glanz, dank ihren unmittelbaren Nähe zu Palazzo Pitti und dem großherzoglichen Hof: Alle wichtigeren Familien der Stadt bauten oder kauften hier ihre Residenz und verwandelten Via Maggio in eine sehr exklusive Straße.
Auch nachdem sie ihre Funktion von Hofstraße verloren hat, hat Via Maggio den eleganten Charakter beibehalten, dank der vielen Antiquitätenhändlern, die in den sehr gut erhaltenen Palästen ihren Sitz haben.
Im Vordergrund
Eine ausführliche Beschreibung aller interessanten Gebäuden in Via Maggio würde aus einem Verzeichnis aller Häuser in der Straße bestehen: Unter den wichtigeren Palästen können folgende erwähnt werden
Palazzo Ridolfi Zanchini
(Hausnummer 13) Nach einem Entwurf des Architekten Santi di Tito wurde dieser Palast in den letzten jahren des 16. Jahrhundert für die Familie Zanchini errichtet. Er hat eine Fassade mit Gesimse und Fensterrahmen aus Sandstein und Bossenwerk an den Ecken. Im Jahre 1843 wurde er vom Graf Cosimo Ridolfi erworben, welcher den danebenliegenden Palazzo Ridolfi (Nr. 15) besaß.
Der Innenhof von Palazzo Ridolfi Zanchini ist ein gutes Beispiel für die schlichte florentinische Zivilarchitektur der Zeit.
Palast von Bianca Cappello
(Nr. 26) Dieser Palast befindet sich neben einem Gebäude aus dem 14. Jahrhundert: Dieser Palast wurde von Bernardo Buontalenti entworfen und hat seinen Namen nach der venezianischen Edelfrau, die erst Geliebte und dann Gemahlin von Francesco I. de' Medici war. Der Palast wurde 1566 errichtet und die Fassade ist mit Sgraffito-Dekorierungen von Bernardino Poccetti geschmückt;
Palazzo Biliotti
(Nr. 30) Palazzo Biliotti zeigt am Erdgeschoß das Bossenwerk aus dem 14. Jahrhundert, während die obere Fassade typisch für florentinische Renaissance-Paläste ist; gegenüber diesem Palast befindet sich Das Haus der Velluti, dessen Fassade (16. Jahrhundert) mit dem Wappen der Familie geschmückt ist, welche die Straße entstehen ließ;
Palazzo Corsini Suarez
(Nr. 42) Dieser Palast (auch als "Palazzo della Commenda" bekannt) wurde Ende des 15. Jahrhunderts von der Familie Corsini gebaut, auf dem Platz wo 1378 während des Aufstandes der Ciompi (Wollweber) einige Häuser zerstört worden waren. Im 16. Jahrhundert wurde der Palast vom portugesischen Adelsmann Baldassare Suarez de la Concha erworben, der Schwager von Cosimo I. de' Medici und Träger der Kommende von Santo Stefano war. Er erweiterte den Palast und ließ ihn von Gherardo Silvani umgestalten, nach dessen Entwurf das Tor und die großen Fenster am Erdgeschoß gebaut wurden. Die Fassade des Palastes wurde 1999 restauriert.
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