Firenze-Oltrarno.net: Made in Oltrarno: Handwerk und typische Erzeugnisse aus Florenz
Handwerk und typische Erzeugnisse aus Florenz
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 Handwerker von Florenz


Was diesen Teil von Florenz so einmalig macht sind nicht nur Museen oder Spuren einer glänzenden Vergangenheit: Es sind die vielen Handwerker mit ihren Werkstätten, welche uralte Traditionen fortführen und als Erben der Renaissance und ihres Geistes anbetracht werden können.
Mit ihr Wissen und Schöpfen können heutige Meister echte Kunstwerke schaffen: Goldschmiedekunst, Leder- und Holzverarbeitung, Scagliola-Dekorierung und Mosaik, Schmiedeisen, Vergoldung...
Auch Sie werden in Oltrarno den Handwerker finden, welcher das Objekt schaffen kann, von dem Sie seit so langer Zeit träumen.

Firenze-Oltrarno.net bietet seinen Besuchern eine Auswahl an Handwerkerateliers von Oltrarno sowie Seiten mit Informationen und Bildern über traditionelle florentinische Handwerksorten:

 Buchbinderei


Die Kunst der Buchbinderei hat zwischen II. und IV. Jahrhundert ihren Anfang, als das römische Buch sich von «volumen» ("Rolle") in «codex; ("Band") verwandelt und eine Form nimmt, welche es bis heute bewahrt hat. Für lange Zeit waren Bücher teure und rare Objekte, deren Einband ihren Wert betonte: Deckel von Bibel und besonders wichtigen Schriften waren oft mit Elfenbein oder kostbaren Geweben überzogen und sogar mit Edelsteinen geschmückt.
Druckkunst und Verbreitung von Kultur veränderten langsam die Rolle des Buchs, das mehr und mehr ein weit verbreitetes Objekt wurde und billigere, praktische Einbände bedürfte, die aber immer nach derselben Techniken hergestellt wurden: Heutige Buchbinderei unterscheidet sich von der des Mittelalters fast ausschließlich für die verwendeten Stoffe - Pappe anstelle von Holzplatten für die Deckel und Schnur anstelle von Sehnen für Nähte.
Informationen und Bilder über diese Verarbeitung

 Marmorpapier


Marmorpapier wurde in Japan oder in China um 1000 erfunden und kam nach Mittelosten am Anfang des 15. Jahrhunderts. Diese Kunst wurde in Europa nach dem Seeschlacht von Lepanto (1571) von venezianischen Handwerkern eingeführt, welche ein mit Tupfen dekoriertes Marmorpapier herstellten. Im 18. Jahrhundert wurde in Frankreich eine neue Technik (Kamm-Marmor) vom Hofbuchbinder Machet Rouen entwickelt, die sofort sehr beliebt wurde und von anderen Handwerkern weiterentwickelt wurde.
In Florenz wird Marmorpapier seit dem späten 18. Jahrhundert hergestellt. Am Anfang fand sie nur als Dekorierung für den Buchschnitt Verwendung; dann begann man, mit Marmorpapier auch Buchdeckel und Buchvorsatz zu schmücken. Heute wird marmorpapier in der traditionellen Buchbinderei verwendet und ist auch als Überzug für Schreibbedarf und andere Gegenstände sehr beliebt.
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 Nasse Vergoldung


Nasse Vergoldung war im Mittelalter - vor allem in byzantinischer Kunst - und Renaissancezeit sehr beliebt und diente vor allem dazu, mit glänzendem Blattgold Heiligenscheine und andere Details von Gemälden auf Holztafeln hervorzuheben.
Diese Technik fand nicht nur in Malerei sondern auch in Architektur eine breite Verwendung (z. B. für Dekorierung von Türflügeln) und war für die Ausschmückung von Luxusgegenständen für Hasuhalt und Kirche bevorzugt. Heute kommt sie vor allem für die Vergoldung von Holzrahmen für Gemälde in Anwendung.
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 Scagliola-Dekorierung


Diese Kunst stammt aus uralten Techniken ab und ermöglicht, mit großer Genauigkeit Marmor und Halbedelsteine zu imitieren.
Das Wort «scagliola» kommt wahrscheinlich aus scaglia ("Blättchen"), da für die Vorbereitung der Scagliola-Masse Selenit (Gips von besonders hoher Reinheit mit blättchenähnlichen Kristallen) verwendet wird.
Scagliola entwickelte sich im 17. Jahrhundert in Italien in Emilia Romagna, ein Land, das arm an Marmor und Halbedelsteine aber sehr reich an Selenit ist. Zentrum der Scagliola war dort die Stadt Carpi, wo vorwiegend Altardecken für Kirchen hergestellt wurden; von Carpi aus verbreitete sich bald diese Kunst in Lombardei, Marken und Toskana, wo Florenz "Hauptstadt" der Scagliola wurde.
Heute ist die Scagliola-Kunst fast vergessen und wird nur von wenigen Handwerkern praktiziert, welche Tische, Bilder und kleine Gegenstände herstellen.
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